Zahnprobleme in den Wechseljahren – ein Ausblick
Zahnprobleme in den Wechseljahren sind häufig. Aber Sie können etwas für Ihre Zähne in den Wechseljahren tun!
Der Zeitabschnitt der hormonellen Umstellung einer Frau am Ende der fruchtbaren Lebensphase bezeichnet man als „Wechseljahre“. Der Beginn und die Dauer der Wechseljahre einer Frau sind unterschiedlich. Auch Beschwerden oder Symptome unterscheiden sich: Ein Drittel der Frauen hat keinerlei Beschwerden, ein Drittel hat leichte und ein weiteres Drittel sehr starke Beschwerden. Was allen Frauen gemeinsam ist, ist das Eintreten hormoneller Schwankungen und der Abfall bestimmter Hormone. Die Möglichkeit, auf regulärem Weg schwanger zu werden, endet für Frauen meistens in dieser Zeit. Es ist ein neuer Lebensabschnitt und nicht nur die Hormonveränderungen haben vielfältige Auswirkungen auf das Denken und Fühlen, sondern auch allein das Wissen um die Tatsache dieses neuen Abschnittes.
Zahnprobleme in den Wechseljahren ist etwas, wovon einige Frauen betroffen sind. Wenn sich der ganze Körper hormonell umstellt, so hat das immer auch einen Einfluss auf die Zähne.
Woran liegt es, dass Sie in den Wechseljahren Zahnprobleme haben?
Aufgrund hormoneller Schwankungen – ausgelöst durch die Wechseljahre – leiden Zähne und Zahnfleisch. Vor allem der sinkende Östrogenspiegel sorgt für zahlreiche Beschwerden. Dies liegt unter anderem daran, dass sich im Zahnfleisch Hormonrezeptoren für Östrogene und Progesteron befinden. Daher können bei hormonellen Veränderungen Probleme auftreten, beispielsweise auch in der Pubertät oder während einer Schwangerschaft. Ein sinkender Hormonspiegel kann sich auch auf die Knochen auswirken.
Welche Zahnprobleme können innerhalb der Wechseljahre auftreten?
Folgende Zahnprobleme treten häufig bei Frauen in den Wechseljahren auf:
- Zahnfleischentzündungen (hier: Hormonelle Gingivitis): Der Hormonspiegel beeinflusst das Zahnfleisch. Das Zahnfleisch wird weicher, weniger durchblutet und somit anfälliger für Bakterien. Wenn die schützende Wirkung des Östrogens nachlässt, haben viele Frauen verstärkt mit Zahnfleischentzündungen zu kämpfen. Meist schwillt erst das Zahnfleisch an. Das macht es schädlichen Bakterien leicht, dort einzudringen. Dadurch entsteht häufiges Zahnfleischbluten. Und schon haben wir einen Teufelskreis: Um scheinbar Blutungen zu vermeiden, putzen viele Frauen dann nicht mehr so häufig oder gründlich die Zähne. Doch dadurch wird das Problem nicht besser: Der so entstehende Zahnbelag führt zu Karies oder Zahnfleischerkrankungen – und die Blutungen bleiben. Die Gingivitis kann sich sogar ausweiten und zu einer tiefergehenden Parodontitis werden. Und das bedeutet teilweise sogar: lockere Zähne oder schlimmstenfalls Zahnverlust.
- Parodontitis: Ein sinkender Hormonspiegel kann sich auch auf die Knochen auswirken, sodass sich die Knochendichte verringert und der Knochen porös wird. Auch für den Kieferknochen wird dies erforscht. Vieles deutet auf einen Zusammenhang von Osteoporose und Parodontitis hin. Durch regelmäßige Zahnarztbesuche kann das Risiko, an Parodontitis zu erkranken, massiv gelindert werden, denn Früherkennung ist gerade hier extrem wichtig.
- Trockene Schleimhäute und zu wenig Speichel: Die Schleimhäute werden in den Wechseljahren trockener: Es fließt weniger Speichel. Speichel ist wiederum für die Zahngesundheit immens wichtig. Er spült, schützt, repariert und härtet die Zähne. Außerdem neutralisiert Speichel schädliche Säuren und wirkt antibakteriell und zahnschmelzhärtend. Wenn sich also die Speichelproduktion verringert, ist der Mundraum nicht mehr optimal vor Bakterien geschützt. Karies hat dann ein leichtes Spiel, was neben den gesundheitlichen Problemen auch mit unangenehmem Mundgeruch einhergehen kann.
- Burning-Mouth-Syndrom: Durch die Trockenheit im Mundraum ist die Mundschleimhaut schmerzempfindlicher: Wenn die Zunge unangenehm brennt und die Schleimhäute schmerzen, liegt oft das „Burning-Mouth-Syndrom“ vor. Bei einigen Frauen ist es eine hormonell bedingte Begleiterscheinung der Wechseljahre. Beim Burning-Mouth-Syndrom juckt, brennt und sticht die Zunge, der Gaumen oder die Lippen. Die Beschwerden werden im Laufe des Tages häufig schlimmer und können abends teilweise unerträglich sein.
Gesunde Zähne trotz Wechseljahre
Wie schaffen Sie es, trotz der Wechseljahre auf Ihre Zähne zu achten und die Beschwerden zu minimieren? Ein wichtiger Schritt ist die Einsicht, dass man sich ab 40 noch mehr um seine Zahngesundheit kümmern muss. Meist lassen sich Zahnbeschwerden durch Wechseljahre nicht vollständig vermeiden. Trotzdem sollten Sie alles Ihnen Mögliche tun, um diese zu minimieren. Folgende Unterstützungsmaßnahmen können dabei helfen, Ihre Zähne möglichst schmerzfrei und gesund zu halten:
- Gründliche Zahnhygiene (inkl. Zahnseide und Mundspülung) und regelmäßige professionelle Zahnreinigung.
- Elektrische Zahnbürsten sind sanfter und schonen das Zahnfleisch. Gleichzeitig reinigen sie gründlicher.
- Ausreichend Wasser trinken, um der Mundtrockenheit entgegenzuwirken.
- Vermeiden von gesüßten Getränken.
- Ausgewogene Ernährung (inklusive Obst und Gemüse). Eine ausgewogene Ernährung kann das Zungenbrennen und die Schleimhautbeschwerden lindern sowie den Speichelfluss anregen.
- Zuckerfreier Kaugummi zur Anregung des Speichelflusses.
- Zur Stärkung der Knochen ggf. Vitamin D einnehmen.
- Verzichten Sie wenn möglich auf Nikotin, Alkohol und starke Gewürze, um das Zahnfleisch zu schonen
Wir möchten Sie dabei unterstützen, möglichst glücklich und entspannt durch die Wechseljahre zu kommen. Daher empfehlen wir Ihnen, uns regelmäßig für Kontrollen und Beratungsgespräche zu besuchen. Unsere Kontaktdaten finden Sie direkt unter diesem Artikel. Wir freuen uns auf Sie!