Was tun, wenn der Weisheitszahn schmerzt?

Ihr Weisheitszahn schmerzt und Sie wollen wissen, was Sie dagegen tun können? Bevor Sie einen Zahnarzt aufsuchen und die Ursache für den Schmerz herausfinden, tun Sie Folgendes:

  • Kühlung: Legen Sie ein kaltes, feuchtes Tuch oder einen Eisbeutel auf die schmerzende Stelle im Mund. Das kann helfen, Schwellungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern.
  • Schmerzmittel: Nehmen Sie ein rezeptfreies Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol, um Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren.
  • Mundspülung: Spülen Sie den Mund mit lauwarmem Salzwasser für 30 Sekunden, bevor Sie es ausspucken. Das desinfiziert die Mundhöhle und lindert vorübergehend die Beschwerden.
  • Weiche Kost: Vermeiden Sie harte oder klebrige Nahrungsmittel, die den Weisheitszahn zusätzlich reizen könnten. Stattdessen sollten Sie weiche Nahrungsmittel bevorzugen, die das Kauen erleichtern.
  • Ruhe und Hygiene: Versuchen Sie, den betroffenen Bereich zu schonen und vermeiden Sie das Kauen auf der betroffenen Seite. Eine gute Mundhygiene ist wichtig, um Infektionen zu verhindern. Putzen Sie die Zähne vorsichtig und verwenden Sie gegebenenfalls eine weiche Zahnbürste.

Anschließend suchen Sie so schnell wie möglich einen Zahnarzt auf, der den Zustand Ihres Weisheitszahns beurteilt. Der Zahnarzt wird feststellen, ob eine Entfernung des Weisheitszahns notwendig ist oder ob andere Behandlungsoptionen zur Verfügung stehen.

 

Warum schmerzen die Weisheitszähne?

Um das zu verstehen, machen wir einen kleinen Exkurs in die Geschichte der Menschheit. Weisheitszähne sind Überbleibsel aus der Steinzeit, als die Menschen ihr Essen noch unverarbeitet zerkauen mussten. Damals waren diese zusätzlichen Backenzähne überlebenswichtig, um feste Nahrung wie Nüsse, Kerne oder rohes Fleisch zu zerkleinern.

Mit den heutigen Mahlzeiten brauchen wir die Weisheitszähne nicht mehr. Und die Menschen haben sich durch Evolution angepasst. Im Kiefer des modernen Menschen ist meistens kein Platz für die in der Regel 4 Weisheitszähne. Deswegen brechen sie später durch. Öfters sind sie unterentwickelt und bleiben für immer im Zahnfleisch sitzen, was in der Regel kein Problem ist. In vielen Fällen können die Weisheitszähne aber nicht richtig durchbrechen oder sind teilweise oder vollständig eingeschlossen.

Es gibt mehrere Gründe, warum Weisheitszähne schmerzen können:

  • Platzmangel

In vielen Fällen gibt es nicht genügend Platz im Kiefer, um die Weisheitszähne vollständig durchbrechen zu lassen. Wenn der Weisheitszahn nicht genug Platz hat, drückt er gegen benachbarte Zähne und kann Schmerzen verursachen.

  • Eingeklemmter Weisheitszahn

Ein Weisheitszahn kann auch teilweise aus dem Zahnfleisch hervorkommen und dann stecken bleiben, was als "eingeklemmter" oder "vermischter" Weisheitszahn bezeichnet wird. Dies kann zu Entzündungen des umgebenden Gewebes führen und starke Schmerzen verursachen.

  • Entzündung und Infektion

Wenn ein Weisheitszahn nur teilweise aus dem Zahnfleisch herausgekommen ist, kann sich um ihn herum eine Zahnfleischentzündung bilden. Dieser Bereich ist oft schwer zu reinigen und kann anfällig für Bakterien und Infektionen sein, was auch zu Schmerzen führen kann.

  • Karies und Zahnfleischerkrankungen

Weisheitszähne, die teilweise aus dem Zahnfleisch hervorkommen, können schwer zu erreichen und zu reinigen sein. Das erhöht das Risiko von Karies und Zahnfleischerkrankungen und kann zu Schmerzen führen.

  • Impaktion

Ein Weisheitszahn kann auch vollständig im Kieferknochen steckenbleiben und nicht durch das Zahnfleisch durchbrechen. Dies wird als "Impaktion" bezeichnet und kann Schmerzen und Beschwerden verursachen, da der Weisheitszahn Druck auf die umgebenden Strukturen ausübt.

  • Zahnwachstum

Weisheitszähne brechen normalerweise zwischen dem späten Jugendalter und dem frühen Erwachsenenalter durch, wenn die Zähne noch im Wachstum sind. Dieses Wachstum kann ebenfalls Schmerzen verursachen.

In vielen Fällen müssen Weisheitszähne entfernt werden, wenn sie Schmerzen oder andere Zahnprobleme verursachen. Eine rechtzeitige Untersuchung beim Zahnarzt kann Ihnen helfen, potenzielle Probleme zu erkennen und angemessene Behandlungsoptionen zu besprechen.

 

Wann müssen Weisheitszähne entfernt werden?

Weisheitszähne müssen entfernt werden, wenn sie nicht optimal durchbrechen und chronische, langfristige Schmerzen und Schwellungen verursachen. Diese Schmerzen treten oft auf, wenn im Kiefer zu wenig Platz vorhanden ist oder die Zähne in einem ungewöhnlichen Winkel wachsen. Die Weisheitszähne können auch andere Zähne verschieben, was zu einer schiefen Ausrichtung führt. Besonders oft betrifft es Personen, die zuvor kieferorthopädisch behandelt wurden.

Teilweise durchgebrochene Weisheitszähne erhöhen das Risiko von Infektionen, da Bakterien leichter durch das offene Zahnfleisch eindringen können. Deutliche Schwellungen des Zahnfleischs, anhaltende starke Schmerzen, leichtes Fieber, geschwollene Lymphknoten im Nacken und entlang des Kiefers, Eiter, schlechter Atem und ein unangenehmer Geschmack im Mund können auf eine Infektion hinweisen und sollten vom Zahnarzt untersucht werden.

Zusammenfassend kann man sagen: Es ist notwendig, Weisheitszähne zu entfernen, wenn sie nur teilweise durchbrechen, beschädigt sind, nicht genügend Platz haben oder in schiefen oder verdrehten Positionen wachsen. Wenn die Weisheitszähne entzündet sind, muss die Entzündung des Zahnfleischs vor der Entfernung vollständig abheilen, um Blutungen oder eine gestörte Wundheilung zu vermeiden. Der Zahnarzt wird die individuelle Situation beurteilen und die beste Vorgehensweise für die Entfernung festlegen.

 

Wie werden die Weisheitszähne entfernt?

Die Entfernung der Weisheitszähne, auch als Weisheitszahnextraktion bezeichnet, ist ein routinemäßiger zahnärztlicher Eingriff. Je nach Schwierigkeitsgrad und der Anzahl der zu entfernenden Weisheitszähne können verschiedene Verfahren angewendet werden. Die Extraktion wird in der Regel vom Zahnarzt oder einem Oralchirurgen durchgeführt und kann unter örtlicher Betäubung, Sedierung oder Vollnarkose erfolgen. Hier sind die allgemeinen Schritte für die Weisheitszahnextraktion:

  • Schritt 1: Vorbereitung:

Bevor der Eingriff beginnt, bespricht der Zahnarzt oder Chirurg die Vorgehensweise mit Ihnen und klärt Sie über den Ablauf und mögliche Risiken auf. Wenn eine Sedierung oder Vollnarkose verwendet wird, werden vorab entsprechende Vorkehrungen getroffen.

  • Schritt 2: Betäubung

Um Schmerzen während des Eingriffs zu verhindern, wird der Zahnarzt den Bereich um den zu entfernenden Weisheitszahn lokal betäuben.

  • Schritt 3: Zahnentfernung

Der Zahnarzt öffnet das Zahnfleisch über dem Weisheitszahn und kann gegebenenfalls einen Teil des Knochens entfernen, um Zugang zum Zahn zu bekommen. Der Weisheitszahn wird dann vorsichtig aus dem Kieferknochen und der Zahnfleischtasche gelöst. In einigen Fällen kann es notwendig sein, den Zahn in kleinere Teile zu zerteilen, um ihn leichter entfernen zu können.

  • Schritt 4: Reinigung und Nähen

Nach der Entfernung wird der Bereich gründlich gereinigt, um sicherzustellen, dass keine Zahnfragmente oder Infektionen zurückbleiben. Anschließend werden die Wundränder mit Nähten verschlossen, die sich in der Regel nach einigen Tagen selbst auflösen.

  • Schritt 5: Nachsorge

Der Zahnarzt gibt Anweisungen zur Nachsorge und zur Schmerzlinderung. Es ist wichtig, diese Anweisungen genau zu befolgen, um eine schnelle Heilung zu unterstützen und Komplikationen zu vermeiden.

Die Dauer des Eingriffs hängt von der Anzahl und Lage der zu entfernenden Weisheitszähne ab. In den meisten Fällen können Sie nach dem Eingriff nach Hause gehen und Ihre normale tägliche Aktivität in einigen Tagen wieder aufnehmen. Bei komplexeren Fällen oder wenn mehrere Weisheitszähne gleichzeitig entfernt werden, kann die Erholungszeit länger dauern. Wichtig ist, dass Sie die postoperativen Pflegeanweisungen befolgen und bei Bedenken oder Komplikationen Ihren Zahnarzt kontaktieren.

Unsere erfahrenen Experten für Oralchirurgie stehen Ihnen gerne zur Verfügung und beraten Sie umfassend zum Thema Weisheitszahnentfernung. Kontaktieren Sie uns, um einen Termin zu vereinbaren und Ihre Fragen zu klären.

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Fotonachweis: Adobe Stock 950299892

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