Sind Obst-Quetschies schädlich für Milchzähne?

Sie sind praktisch für unterwegs, es gibt sie in vielen Sorten und sie schmecken den Kleinen einfach gut: Das Obstmus aus dem Quetschbeutel erfreut sich großer Beliebtheit. Doch Achtung, Quetschies sollten die tägliche Portion an Obst und Gemüse nicht ersetzen. Zudem begünstigt der regelmäßiger Verzehr Karies.

Vorsicht bei Dauernuckeln

Generell sind Obst und Gemüse natürlich gesund und enthalten wertvolle Vitamine. Beim Nuckeln an den kleinen Plastiktütchen umspült allerdings der enthaltene Fruchtzucker dauernd die Zähne, das kann schnell zu Karies führen. Denn das süße Fruchtmus wird von den Kindern langsam durch einen Strohhalm oder eine kleine Öffnung gesaugt. Die Quetschies enthalten zudem viel Fruchtsäure, die bei häufigem Verzehr den empfindlichen Milchzahnschmelz angreifen und auflösen kann. Der Zahnschmelz von Milchzähnen ist ohnehin weicher und damit empfindlicher als im bleibenden Gebiss. Aus diesem Grund haben Babys und Kleinkinder ein besonders hohes Risiko für die Entwicklung der so genannten „Nuckelflaschenkaries“. Quetschies sollten daher eher als Süßigkeit anstelle einer gesunden Zwischenmahlzeit betrachtet werden.

Viel besser ist es, gesundes Obst zu kauen. Beim Kauen wird die Produktion von Speichel angeregt. Der sorgt für eine Remineralisierung des erweichten Zahnschmelzes und damit für eine erneute Härtung. Außerdem wird durch das Knabbern von Obststückchen gleichzeitig die Kaumuskulatur und damit die Sprachentwicklung von Kleinkindern gefördert.

5 Tipps zur gesunden Ernährung für Kinder

  • Geben Sie Ihrem Kind ausreichend zu trinken. Am besten geeignet ist Wasser oder andere zuckerfreie Getränke. Kleinkinder sollten täglich etwa 1 Liter trinken, Schulkinder bis zu 1,5 Liter
  • Verwenden Sie reichlich pflanzliche Lebensmittel: Gemüse, Obst, Getreide und Getreideprodukte, Kartoffeln. 5 x am Tag sollte eine Handvoll Obst und Gemüse auf den Teller
  • Vermeiden Sie Fast-Food so gut es geht. Die meisten Fertiggerichte enthalten zu viele Zusatzstoffe sowie Kalorien und zu wenig hochwertige Zutaten, dafür aber Aromastoffe und Geschmacksverstärker. Diese prägen früh den Geschmack der Kinder auf Industrieprodukte
  • Kinder haben kleinere Energie-Speicher und brauchen deshalb fünf ausgewogene Mahlzeiten am Tag. Gerade der Nachmittag wird leicht zur Süßigkeiten-Falle. Wenn die Abstände zwischen den Mahlzeiten zu groß sind, dann naschen die Kinder gerne ungesunde Sachen. Stellen Sie ein Glas Milch und klein geschnittenes Obst bereit
  • Mindestens einmal in der Woche sollte Fisch auf dem Speiseplan stehen. Fisch ist die wichtigste Quelle für Jod und liefert besonders viele gesunde Fettsäuren. Für Kinder ist grätenfreies Fischfilet optimal

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