Nie wieder schmerzempfindliche Zähne?

Vielleicht kennen Sie das auch: Schon bei dem Gedanken einen Schluck heißen Tee zu trinken, zieht sich der Mund zusammen. Der Grund sind schmerzempfindliche Zähne, die beim Verzehr von kalten und heißen Speisen oder Getränken Schmerzen bereiten.

Normalerweise dient der Zahnschmelz als Schutzschicht des Zahnes. Er besteht aus anorganischen Verbindungen wie Kalzium, Phosphor, Magnesium und Natrium sowie Proteinen und Fetten. Säurehaltige Lebensmittel oder zu kräftiges Zähneputzen können aber unter anderem dazu führen, dass der Zahnschmelz angegriffen wird. Einmal verschwunden, wächst leider kein neuer nach.

Forscher entwickeln künstlichen Zahnschmelz

Doch nun könnte es gegen schmerzempfindliche Zähne ein Mittel geben. Materialwissenschaftler haben im Labor künstlichen Zahnschmelz wachsen lassen. Den Forschern gelang es, die typischen Eigenschaften des Materials zu rekonstruieren. Sie veröffentlichten ihre Arbeit im Fachmagazin „Nature Communications“. Zahnschmelz ist ein extrem hartes Material, was unter anderem an dem streng geordneter strukturellem Aufbau liegt. Die Forscher um Sherif Elsharkawy von der Queen Mary University in London nutzten nun ein besonderes Protein, das eine zentrale Rolle bei der Mineralisation spielt. Das Ergebnis lässt sich eventuell bald in der Zahnmedizin anwenden. Die Forscher sind optimistisch und sehen großes Potenzial in ihrer Methode, die auch für die Entwicklung von Knochen- oder Zahnbeinersatz interessant sein könnte. Bis der künstliche Zahnschmelz bei Patienten eingesetzt werden kann, wird es aber noch einige Zeit dauern.

Fotonachweis: Adobe Stock #43285638

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