Milchzähne: Alles, was Sie wissen müssen
Jeder kennt den Begriff „Milchzahn“ und die meisten Menschen wissen wohl auch zumindest ungefähr, um was es sich bei diesen Zähnen handelt. Doch was genau ist eigentlich ein Milchzahn? Wann bekommt der Mensch seine ersten Milchzähne, wann verliert er sie wieder? Und was gibt es bei Milchzähnen zu beachten? Erfahren Sie hier alles zu den ersten Zähnen!
Was sind Milchzähne eigentlich?
Milchzähne sind die ersten Zähne, die der Mensch bekommt. Sie sind im Gegensatz zu den späteren Zähnen nicht bleibend, fallen also nach einer gewissen Zeit aus.
Welche Funktion haben Milchzähne?
Primär bieten Milchzähne dieselbe Funktion wie bleibende Zähne. Sie helfen bei der Sprachentwicklung und dienen natürlich zur Zerkleinerung von fester Nahrung. Was ist also der Unterschied zu den bleibenden Zähnen?
Mit dem Heranwachsen von Kindern wachsen automatisch auch das Gesicht und der Kiefer. Die Milchzähne machen dieses Wachstum allerdings nicht mit, bleiben also immer gleich groß – beziehungsweise klein. Sie sind kleiner als bleibende Zähne und würden daher mit der Zeit zu klein für den Kiefer werden. Im Umkehrschluss wären die bleibenden Zähne im Säuglings- und Kindesalter zu groß.
Haben Milchzähne Wurzeln?
Ja, Milchzähne haben Wurzeln. Damit die bleibenden Zähne überhaupt Platz im Kiefer finden können, zersetzen sich die Milchzahn-Wurzeln jedoch allmählich. Die „neuen“, bleibenden Zähne kommen von unten, die Milchzähne fallen aus.
Wieso eigentlich „Milch“-Zahn?
Milchzähne bestehen natürlich nicht aus Milch. Doch woher kommt dann der Name?
Im Gegensatz zu den späteren, tendenziell leicht gelblichen bleibenden Zähnen ähneln Milchzähne der Farbe von Milch. Zudem treten die Zähne in der Phase der menschlichen Entwicklung auf, in der das Hauptnahrungsmittel Milch ist. Die Milch hat allerdings keinen Einfluss auf die Entwicklung der Milchzähne, da diese bereits vor der Geburt im Kiefer gebildet werden.
Übrigens: Auch die meisten Säugetiere bekommen Milchzähne.
Wie viele Milchzähne gibt es?
Insgesamt haben Kinder 20 Milchzähne: Jeweils 10 davon befinden sich im Unter- und im Oberkiefer des Milchgebisses.
Welche Zähne sind Milchzähne?
Nur die ersten Zähne im menschlichen Gebiss werden als Milchzähne bezeichnet. Die darauffolgenden Zähne werden bleibende Zähne genannt. Zusätzlich gibt es noch Weisheitszähne, welche allerdings nicht bei jedem Menschen durchbrechen.
Welche Milchzähne gibt es?
Bei den Zähnen im Milchzahngebiss wird zwischen drei „Kategorien“ unterschieden:
- Pro Kiefer befinden sich 4 Milchschneidezähne im vorderen Bereich.
- Jeweils 2 Milcheckzähne pro Kiefer folgen direkt auf die Schneidezähne.
- Im hinteren Bereich des Kiefers wachsen jeweils 4 Milchbackenzähne.
Entwicklung: Wann kommen welche Zähne?
Milchzahn, bleibender Zahn, Weisheitszahn.
An sich ist diese Reihenfolge der Zahnentwicklung den meisten Menschen bekannt. Doch wann genau kann man mit welchem Entwicklungsschritt rechnen?
Hinweis: Der Zeitpunkt des Durchbruchs der Zähne ist keine exakte Wissenschaft. Nicht jedes Kind bekommt die Zähne zum gleichen Zeitpunkt. Auch ist die Anzahl der Milchzähne nicht bei jedem Kind in jedem Alter identisch. Sie müssen sich bei Ihrem Kind also im ersten Moment keine Sorgen machen, wenn Sie das Gefühl haben, die Zahnentwicklung verläuft zu langsam.
Wir empfehlen Ihnen, schon frühzeitig regelmäßige Zahnarzttermine mit Ihrem Kind wahrzunehmen. So kann der Zahnarzt die Entwicklung der Zähne und des Kiefers nachverfolgen.
Kontaktieren Sie uns, um einen Termin in unserer Praxis in Dortmund-Kirchhörde oder Herdecke zu vereinbaren!
Wann kommen (welche) Milchzähne?
- Die ersten Zähne (untere Milchschneidezähne) brechen ungefähr im Alter von einem halben Jahr durch. Nicht viel später folgen in der Regel die oberen Milchschneidezähne.
- Im Verlauf des nächsten Jahres kommen mit den Milcheckzähnen und den Milchbackenzähnen immer mehr Zähne dazu.
- Vollständig ist das Milchgebiss dann etwa im Kleinkindalter von zwei bis drei Jahren.
Wann fallen Milchzähne aus?
Ungefähr im Alter von sechs bis sieben Jahren beginnt der Zahnwechsel beim Kind (auch „Milchzahnwechsel“ genannt). Oftmals fällt das gar nicht auf. Die bleibenden Backenzähne haben trotz Milchbackenzahn zunächst genug Platz zum Durchbrechen. So muss für die bleibenden Backenzähne kein Milchbackenzahn „geopfert“ werden. Der Zeitpunkt, zu dem das bleibende Gebiss vollständig ausgebildet ist, kann stark variieren. Im Alter von etwa 11-13 Jahren brechen in der Regel die letzten Milchbackenzähne durch, dieser Vorgang kann sich aber auch bis ins 15. Lebensjahr verzögern.
Welche Milchzähne fallen aus bzw. fallen alle Milchzähne aus?
Ja, damit das fertige, bleibende Gebiss gebildet werden kann, müssen alle Milchzähne ausfallen.
Wann folgen die Weisheitszähne?
Weisheitszähne sind die letzten bleibenden Zähne, die durchbrechen. Es handelt sich hierbei um jeweils zwei Zähne im Ober- und im Unterkiefer. Der Durchbruch erfolgt in der Regel nicht vor dem 17. Lebensjahr und kann auch deutlich später im Erwachsenenalter erfolgen.
Der Durchbruch der Weisheitszähne kann zu Komplikationen führen, insbesondere wenn im Kiefer nicht genug Platz für sie vorhanden ist. Erfahren Sie hier mehr zu Weisheitszähnen und wann es nötig ist, sie zu entfernen.
Was gibt es bei Milchzähnen zu beachten?
Milchzähne werden auch als Primärzähne bezeichnet. Diese bieten die Grundlage für die bleibenden Zähne und daher sollte schon frühzeitig auf eine sorgfältige Mundhygiene geachtet werden.
Bei Milchzähnen ist zu beachten, dass verglichen mit den bleibenden Zähnen deutlich weniger schützender Zahnschmelz und ein geringerer Mineralstoffgehalt vorhanden ist. Demzufolge sind die ersten Zähne deutlich kariesanfälliger und das Milchgebiss des Kindes bedarf einer sorgfältigen Pflege.
Milchzahn-Karies
Wie bei bleibenden Zähnen gilt es, Karies bei Milchzähnen so gut es geht zu vermeiden. Zunächst möchte man dabei natürlich die Primärzähne selbst schützen und Schmerzen sowie mögliche Zahnbehandlungen aufgrund von Zahnerkrankungen vermeiden. Darüber hinaus können in schlimmeren Fällen Zahnerkrankungen auch an die bleibenden Zähne „weitergegeben“ werden, wenn diese bereits unter den Milchzähnen liegen.
Um mehr über Karies im Allgemeinen zu erfahren, klicken Sie hier.
Zahnpflege für Milchzähne
Da Milchzähne, wie bereits erwähnt, von Natur aus weniger Schutz bieten als bleibende Zähne, ist die Milchzahnpflege elementar – und zwar so früh wie möglich. Bereits der erste Milchzahn des Babygebisses sollte regelmäßig schonend mit fluoridhaltiger Kinderzahnpasta geputzt werden.
Auch die Ernährung spielt – wie bei erwachsenen Menschen – eine Rolle. Achten Sie auf eine zahngesunde Ernährung Ihres Kindes. Vermeiden Sie dabei so weit wie möglich zuckerhaltige Lebensmittel wie Süßigkeiten. Vorsicht gilt auch bei fertig gekauftem Babybrei und „Quetschies“, welche häufig zu viel Zucker beinhalten, aber auch beispielsweise bei Obst. Denn auch Fruchtzucker ist Zucker.
Um mehr über Zahnpflege zu erfahren, lesen Sie hier unsere Tipps für Groß und Klein.
Milchzahn verloren oder abgebrochen – was tun?
Der allmähliche Verlust der Milchzähne ist ein ganz natürlicher Vorgang im Kindesalter. Unfälle, die zum Verlust oder der Beschädigung eines oder mehrerer Milchzähne führen, kommen häufig vor. Während bei der modernen Zahnmedizin immer versucht wird, bleibende Zähne zu erhalten, sieht das bei Milchzähnen anders aus. In vielen Fällen kann der bleibende Zahn den beschädigten oder verlorengegangenen Milchzahn ersetzen, weshalb kein größerer Eingriff notwendig ist.
Gehen Sie bei Zahnverlust oder -beschädigungen auf jeden Fall so schnell wie möglich zum Zahnarzt. Er wird Ihnen empfehlen, wie am besten vorgegangen wird.#
Milchzähne fallen nicht aus – was tun?
Zwar wackeln die Zähne, welche als erstes durchgebrochen sind, in der Regel auch als erstes, jedoch handelt es sich hier nicht um eine exakte Wissenschaft. Die Reihenfolge muss nicht mit der Reihenfolge des Durchbruchs übereinstimmen.
Der erste „Wackelzahn“ kann im Alter von vier oder aber auch erst mit sieben oder acht Jahren vorkommen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind besonders spät dran ist, kann sich ein Zahnarztbesuch lohnen. Auch wenn der wackelnde Zahn sich nicht leicht entfernen lässt oder Schmerzen verursacht, klären Sie die Problematik mit Ihrem Zahnarzt.
Vereinbaren Sie Ihren Termin beim Kinderzahnarzt in Dortmund und Herdecke.